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Ersatz von Kugelsitz, Kugel und Dichtungen gegen Ventilkartuschen in Ventilen
Diese Anleitung erklärt Ihnen Schritt für Schritt am Beispiel von LKB/Pharmacia-Pumpen, wie ein altes Ventil oder eine Kartusche ersetzt wird. Kartuschen sind preiswerter und können - wenn nötig - leicht entfernt werden.
Je nach Pumpentyp sollten Sie 2 bis 4 Kartuschen auf Lager haben, um im Notfall sofort eine zur Hand zu haben. So können sie weitermessen, während Sie die alte Kartusche reinigen.
Leider haben die Ventilschrauben und Kartuschen je nach Hersteller verschiedene Größen und Formen.
Um die Kartusche in die Ventilschraube einzusetzen, müssen Sie alle innenliegenden Teile entfernen. Manchmal können die Dichtungen nur mit Kraft entfernt werden! Falls sie zu fest sitzen, schneiden Sie die Dichtung mit einem Cutter oder an einer Drehbank auf.
So sieht eine Ventilschraube aus, nachdem die obere Dichtung entfernt wurde. Falls der weiße Saphirsitz beschädigt wurde, macht das nichts.
Entleeren Sie den Inhalt des Ventils in eine flache Schale o.ä., damit Sie nichts verlieren.
von links nach rechts:
Die Bezeichnungen der Teile sind leider nicht genormt, sie können in Ihrem Handbuch anders bezeichnet sein.
Mögliche Ursache für die Fehlfunktion:
Ein Fremdkörper liegt im Ventilsitz. Da sich das alte Ventil nicht einfach zerlegen ließ, konnte er nicht entfernt werden. Reinigen im Ultraschallbad entfernt zwar Schmutz, aber keine Fremdkörper im Ventil.
Legen Sie das Distanzstück nun in die Ventilschraube, danach die Kartusche. Beachten Sie die Flussrichtung, die durch den Pfeil markiert ist!
Sie brauchen das Distanzstück nur bei der Einlassschraube, nicht bei der Auslassschraube.
Jetzt müsste es etwa so aussehen:
Die Kartusche müsste ca. 1 mm über den Rand der Ventilschraube herausgucken.
Detailfoto: Die Dichtung der Kartusche ist etwa 1 mm höher als die Schraube.
Diese Dichtung wird beim Festschrauben in den Boden des Lochs im Pumpenkopf gedrückt und dichtet das Ventil ab.
Schrauben Sie nun die Schraube wieder ein. Verwenden Sie dabei nur mäßige Kraft, auf dem Eingangsventil lastet nicht der volle Betriebsdruck der Pumpe.
Nach unten drückt die Kartusche gegen das Distanzsstück und dichtet dort. Dann wird die Hohlschraube in das Einlassventil geschraubt, der PTFE-Ring (Pfeil) dichtet nun seinerseits gegen das Abstandsstück.
Die Einlassventilschrauben können, wie schon erwähnt, auch anders als auf dem Foto aussehen.
Mit der Auslassseite verfahren Sie genauso, nur beachten Sie, dass die Flussrichtung umgedreht ist.
In einigen Fällen wird das Distanzstück des Auslassventils benötigt, aber nur, wenn die Dichtung nicht über den Rand der Ventilschraube ragt. Verwenden Sie NICHT das Distanzstück des Einlassventils.
So sieht es aus, wenn die Kartusche zu weit herausragt (ca. 3 mm).
Beim Einbau des Auslassventils können Sie auch die neue Kartusche in den Kopf stellen und dann die Ventilgehäuseschraube darüber stülpen und festziehen. Die Auslassseite steht unter Betriebsdruck, also bis ca. 350 bar. Bitte ziehen Sie trotzdem die Ventilgehäuseschraube zunächst nur mäßig an, bauen Sie Druck auf und prüfen Sie auf Leckage. Übermäßiges Anziehen verbessert nicht die Dichtungseigenschaften, sondern führt zu schnellem Verschleiß der Dichtungen.
Normalerweise müsste jetzt alles passen und auch funktionieren.
Wenn die Pumpe Luft zieht, kann sie das nur auf der Saugseite tun. Luft in den Ventilen äußert sich durch starke Druckschwankungen. Prüfen Sie die PTFE-Schläuche und die Anschlüsse am Einlassventil und am Verteilerblock.
Undichtigkeiten auf der Druckseite lassen sich meist durch vorsichtiges Anziehen beheben. Die verwendeten Dichtungen verformen sich unter Druck und passen sich dadurch an. Lässt sich die Leckage auch nach stärkerem Anziehen nicht beheben, prüfen Sie die Dichtungen und Sitze auf Fremdkörper.