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Ursula Harzer
0531 / 88 61 92 - 172
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HPLC Entgaser
Öffnet man eine Champagnerflasche (Empfehlung: Mercier brut rosé) und schenkt ein, sieht man das gelöste CO2 im Glas ausperlen.
Ein ähnliches Problem haben wir in der HPLC mit unseren Laufmitteln: Überall sind kleine Mengen von Luft in physikalischer Form "gelöst", das heißt, die Luftbläschen sind so klein, dass sie die Oberflächenspannung nicht überwinden können. Setzt die Pumpe die Flüssigkeit unter Druck, wird der Effekt noch verstärkt, bei nachfolgenden Druckabfall hinter der Säule kann es allerdings passieren, dass die Bläschen wie beim Sekt ausperlen. Das ist der Extremfall und führt zu "Spikes" im Chromatogramm.
Der Normalfall (d.h. wenn keine Blasen entstehen) ist auch schlimm genug, denn die optischen Eigenschaften der Flüssigkeiten verändern sich je nach Menge der gelösten Luft und führen zu einer unruhigen Basislinie. Bei Niederdruck-Gradientenpumpen kommt es leicht zu Druckschwankungen, da durch die Mischung der Eluenten auch ein mehr oder weniger starkes Entgasen auftreten kann. Die entstehenden Bläschen führen dann zu einer unterschiedlichen Komprimierbarkeit - die Flüssigkeit wird "weicher" - und damit zu Druckschwankungen.
Bei Verwendung eines Fluoreszenzdetektors kommt noch hinzu, dass gelöster Sauerstoff (der ja zu 20% in der Luft enthalten ist) zu einem Quenching führt, d.h. zu einer teilweisen Löschung der Fluoreszenz¹.
¹ Der Effekt der Fluoreszenzlöschung (engl. Quenching) bezeichnet Vorgänge, die eine Abnahme in der Intensität der Fluoreszenz eines Fluorophors zur Folge haben, ohne dass der Fluorophor zerstört wird.